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Re: Wann sagen PART II

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Hallo Max (eingetragen am: 07. Dezember 2015 03:48 Uhr)

...auch ich kenne die indische Religionen, die buddhistische und die islamische Religion sehr gut. Es gibt aber Mitmenschen, die meinen wenn Mittags kein Sauerkraut und Bier, gebraut nach deutschem Reinheitsgebot serviert wird, dann fehlt ihnen was.

Ich spreche mich ebenso für Familienrechte aus. Nicht umsonst spricht das Gesetz vom „besonderen“ Schutzbedürfnis der Familie und nicht nur vom Schutzbedürfnis. „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung“. Und Beschneidungsgegner wollen diese „Besonderheit“ einfach aushebeln. Ihnen passt es nicht, dass freie Bürger eigenverantwortlich, aber für andere, entscheiden dürfen. Ihnen passt es nicht, dass es in Deutschland, in Europa und in der Welt Dinge gibt, die sie nicht beeinflussen können.

Dein Text: „Ich kann auch die Haltung nicht richtig verstehen. Ich kann einfach nicht nachvollziehen was die bewirken wollen.“

Antwort: Bewirken wollen „die“ (=Beschneidungsgegner) gar nichts. Es ist ihnen daran gelegen einfach gegen etwas zu sein, rein hobbymässig. Sie haben sich a la Don Quijote ein Feindbild errichtet welches zerstört werden muss. Dass das alles nichts nützt zeigt doch folgendes:

- Seit dem 1. Januar 2015 sind alle norwegischen Krankenhäuser verpflichtet(!) Beschneidungen durchzuführen.

- Am 1. Oktober 2015 hat die parlamentarische Versammlung des Europarates (PACE) die Religionsfreiheit mit einer 73 zu 6 Stimmenmehrheit beschlossen. (Auf Antrag von Frau Marlene Rupprecht (MdB, SPD)). Gleichzeitig wurde mit genau dieser Stimmenmehrheit beschlossen, eine Empfehlung an alle EU- Mitgliedstaaten zu erarbeiten dass nur geschulte Beschneider unter definierten Hygienebedingungen Beschneidungen durchführen dürfen. Von einem europaweitem Verbot - wie von Beschneidungsgegnern gewünscht und angedacht- keine Spur.

- Die WHO, UNAIDS und die CDC sprechen sich zeitlich recht aktuell (November 2015) für Beschneidungen aus. Die WHO in Wiederholung.

- In den USA haben sich -nachweislich- 18 Institutionen für Beschneidungen ausgesprochen, nicht 1870, sondern Ende 2014.

- Der Standpunkt von Islamverbänden und dem Zentralrat der Juden dürfte klar sein.
Europaweit nehmen Beschneidungen deutlich zu.

- In Deutschland nehmen nach Angaben der Krankenkassen Beschneidungen zu.

- In der EU und in allen Teilen dieser Welt denkt niemand darüber nach, Beschneidungen von Jungen zu verbieten oder einschränken zu wollen, höchsten zu regeln,- siehe oben.

- Verschiedene Verwaltungsgerichte in -D- legten den Kommunen auf, die Kosten von religiös motivierten Beschneidungen zu übernehmen.

- Der Bundesgerichtshof in -D- hat bereits 2013 eine Klage gegen Beschneidungen von Jungen abgewiesen. (Die Begründung hierzu ist mehrfach im Netz zu finden.)

Die Beschneidungsgegner sind darüber frustriert, dass sie kein Gehör fanden und finden werden, dass ihre ideologische Überzeugung nicht weiter beachtet wird und sie als Rufer in der Wüste betrachtet werden.

Sie sehen sich als Maßstab einer willkürlich gewählten Rechtsauffassung, vertreten diese Rechtsauffassung vehement und wundern sich, dass sie damit nur eines: Dauernd auf die Nase fallen.

Ihre Argumente können gut sein, genau so gut wie das Argument einer verlierenden Fußballmannschaft die doch unter "härtesten Bedingungen trainiert haben, hochmotiviert sind", den Trainer mangels Kompetenz entlassen haben und nun „nur nach vorne sehen“ wollen.

Die Beschneidungsgegner vergessen, das Leser, Leserinnen Informationsanfragende eben nicht nur auf Seiten und Threads von Beschneidungsgegner schauen, sondern sich vollumfänglich in der heutigen Zeit informieren. Und genau diese Leute kommen zum Ergebnis, dass sie ihre Entscheidung auf die Kinder übertragen können- und wie offensichtlich und erkennbar es auch tun und zwar zum Wohle des Kindes.

Und genau niemand geht diese getroffene Entscheidung etwas an, weder den Staat noch die Beschneidungsgegner, noch die Kirche, noch die Schule und schon gar keinen „netten“ Nachbarn.

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